Samstag, 28. Januar 2012

canada, ey

3 Monate in Aurora, Ontario

Meine ersten Wochen in Kanada sind rum und wir warten immernoch auf Schnee. Dabei meine ich nicht eine leicht gepuderte Landschschaft: nein - ich warte auf den Powder, der in typschen “Extreme Skiing Shows” aus Kananda immer angepriesen wird. Ein Gutes hat es jedoch, da es in einem der schneereisten Laender nicht ueblich ist mit (wohlgemerkt dienstlich ausgeliehenen Wagen) Winterreifen zu fahren, komme ich wenigsten noch voran. Somit fahre ich jedoch derzeit schon mit meinen gruenen Jellybean (der Name steht seit dem ersten Tag fest. Dave, mein Arbeitskollege, bemerkt laechelnd mit Blick auf den Parkplatz das gruenes Jellybean) bei der minimalsten Glaette, aber sowas von vorsichtig. Einmal hat es mich auf der Kreuzung schon entschaerft. Zum Glueck bin ich mit niemanden zusammegesossen. Aber nun weiss ich es wirklich: meine Reifen taugen zu nix im typisch kanadischen Winter.

Aurora ist ein klassisches kanadisches Staedtchen mit vielen Shoppingmalls und typischen Papphaeusern. Zu Fuss wird hier grundsaetzlich nicht gegangen, und meine taegliche Strecke umfasst von meinem Haeuschen welches ich mit 4 anderen Maedels teile, Buero – Firmen HQ, LCBO (der einzige Markt in Kanada (ausser Beerstore) in dem man Alkohol kaufen kann) und der Supermarkt Longos. Und ueberall bin ich in weniger als 5 Mintuen! Aber man gewinnt diesen Ort lieb, und ich habe vor kurzem im Steakhhaus (The Keg- lecker ! Wir waren dort mit den Maedels essen) sogar einen Bekannten von der Arbeit getroffen… der Intergrationsprozess laeuft!

Unser Haus

Wir arbeiten hier alle in Grossraumbuero, aber es ist erstaunlch ruhige Arbeitsantmosphaere. Und alle sind untereinander total locker und offen! Das Arbeitsleben in Kanada unterscheidet sich nicht wesentlich von Deutschland (zu meiner Ueberraschung). Die Kanadier arbeiten sehr strukturiert und buerokratisch. Beipsielsweise wird in Mails haeufig auf die vorherigen Mailkontakt hingewiesen und auf die Nachrichten-History verwiesen (anfangs fuehlte ich ich manchmal davon angegriffen- als muesse man mich immer wieder darauf hinwiesen, aber so meinen sie es scheinbar nicht). Das spiegelt sich ebenfalls im privaten Leben wieder. Bsp darf man das Auto nicht am Strassenrand in einer Wohngegend (die Strassen sind dabei doppelt so breit wie unsere) abstellen, natuerlich kein Alkohol oeffetnlich trinken oder wenn man in einen Miethaus eine Wohnung hat gibt es Uhrzeiten wann man Moebel transportieren darf … ) Das geht sogar soweit, das am Skilift jemand die Aufgabe hat, die Leute in der Schlange fuer den Lift einzuteilen (und das lustige ist, die Leute halten sich daran und steigen mit genau diesen Menschen in den Lift ein)

Unser Haeuschen ist echt klasse, wir haben alle unsere eigenen Zimmer, ein gemuetliches Wohnzimmer mit Kamin, in dem wir unter der Woche Movie Channel geniessen und eine riesige Kueche. Bis auf typische Verpflichtungen die so ein Haus mit sich ziehen wie z.B. Samstags Schneeschieben in der Einfahrt, ist es meine beste Unterkunft seit langem. Meine Mitbewohnerinnen sind alle ziemlich gechillt. Sie arbeiten alle auf der Pferdefarm von Frank (welche sich auch auf dem Headquarter Gelaende befindet). Dort bin ich am Wochenende auch oefter mal und helfe den Maedchen. Die Farm ist wunderschoen und die Mexikaner im Stall machen unglaublich viel Stimmung (also eine prima Abwechslung vom Arbeitsalltag) Sonst verbringen wir die Abende auch immer mal gerne mit Trinkspielen (scheinbar lieben Kanadier dies), schauen Hockey in ner Bar, kochen und gehen jeden Dienstag zum Yoga. Ebenfalls eine Mitarbeiter von Franks Farm gibt Yogakurse in Ihrem Haus. Das Haus ist wunderschoen, mitten im Wald und danach gibts immer noch was feines zu Essen bei ihr und ich werde ueber die neusten Dinge auf der Farm informiert :-)

my roomies - Maria, Jess & Christal




auf der Farm

An den Wochenende bin ich auch schon fleissig die “Great Lakes” erkunden gewesen (die 5 groessten Seen in Nordamerikas Mitte stellen mit einer Fläche von 245000 km² etwa 20 – 25% der Süßwasserreserven auf der Erde dar. ) einschliesslich Toronto -eine wunderschoene Stadt. Mein Ausflug zu den Niagara Faellen erwies sich als schwieriger als gedacht. Die Niagara-Fälle gehören zu dem gleichnamigen Fluss, der die Grenze zwischen den USA und Kanada bildet. Die Fälle sind also eigentlich zwei geteilt, jedoch sind die kanadische Faelle (Horseshoe) spektakulaere. Da ich mich ploetzlich auf der Bruecke zu der U.S. Amerikanische Grenze wiederfand. Meine Erklaerungen, das ich ja nur zur Kanadischen Seite der Niagara Faelle wollte und daher meinen Pass nicht mit haette, ueberzeugten ihn nicht! Als illegaler Einwanderer sass ich nun Stunden im Immigrationcenter und musste mir Fragen ueber mich ergehen lassen. Es half nix, am Ende drueckte ich mir ein paar Traenen raus und entschuldigte mich vielmals dafuer, aber ich waere so einen Druck aus Europa nicht gewohnt…UND…sie wurden netter. Man glaubt es kaum. Zuegig begleiteten sie mich zum Auto und ich duerfte wieder nach Kanada. In Kanada laechelten sie an der Grenze nur und meinten: “Sie sind wieder auf sicheren Boden”. Die Niagara Faelle sind gigantisch! 3 Millionen Liter Wasser stuerzen jede Sekunde ueber diese Wasserfaelle (wobei dies nur noch die halbe Menge ist, die restliche dient der Stromerzeugung und wird durch Kraftwerke geleitet) Und da ich ja erst spaet dort war, hatte ich auch das Glueck, die vielleicht etwas “too much” Beleuchtung zu geniessen! Meine Skiausflug in Ontario (Horseshoe Valley) mit einem Kollegen von der Arbeit gestaltete als eine Schussweltmeisterschaft. Am Ende schafften wir jede der 6 Pisten in diesem Skigebiet unter einer Minute runter zu fahren. Daher entschieden wir dieses Wochenende das beste Skigebiet in Ontario aufzusuchen (Blue Mountains) und es ist immerhin vergleichbar mit der "Planner Alm :-)"Trotzdem solltet Ihr grundsaetzlich British Columbia in Kanada vorziehen ...

Toronto Downtown

...da war es schon zu spaet

Niagara Falls

Ski fahren im Horseshoe Valley

Blue Mountains - mit Blick auf Georgian Bay

Naechste Woche fahre ich nach Montreal um dort Freunde zu besuchen. Da kann ich mein verstauptes franzoesisch wieder rauskramen – tres bien!
Achja zum Abschluss noch eine relative wichtige Info. Am Abend vor meinem Abflug wurde ich von meinen Eltern, ueberedet oder eher gesagt habe ich apathisch zugestimmt mir an meinen Koffer ein Titan-Schloss zu befestigen (Argumente darueber, dass ich soetwas noch nicht einmal in Mexiko besessen haette und ich nicht glaube auf dem “non-stop” Lufthansa Flug beklaut zu werden (am besten noch jemand schafft es tatsaechlich waehrend des Fluges in den Gepaeckraum zu gelangen), wurden ueberhoert). Der Titan Schluessel lag am naechsten Tag immernoch auf unserem kleinen Tisch im Keller waehrend ich schon am Check In Schalter stand. Also wieder aus der Schlange raus und einen Koffershop suchen. Innerhalb kuerzester Zeit oeffnete die nette Dame im Kofferladen mein Schloss mit IRGENDEINEN Schluessel (sie war selber ueberrascht das es funktioniert- denn mein Schloss hatte sie nicht da). Also keine Panik, sollte euch dies auch passieren! Es bestaetigt nur noch einmal mehr die Unsinnigkeit dieser Schloesser…

1 Kommentar:

  1. :) Die Story mit den Schlössern am Gepäck ist Klasse. Die sollte Marko mal lesen. Ansonsten fühle ich mich bei deinem Bericht als ob ich in Michigan bin...Great Lakes! Noch ganz viel Spaß!!!

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