Es ist gerade 24 Uhr (Geisterstunde) ich sitze im Wohnzimmer mit Diego und Radia. Radia leert gerade ihr tägliche Flasche Wein- ich bin nach dem 2ten Glas ausgestiegen- morgen ist Montag. Wir versuchen alle unsere Kopfschmerzen und unseren Schlafmangel zu verarbeiten- mir ist also nicht mehr nach Alkohol- Radia ist immer danach… Im Gegensatz zu den anderen beiden war ich am Vormittag noch auf dem Rastro (so eine Art Wochenmarkt). Anerkennend wurde dies von Radia und Diego am Nachmittag kommentiert. Diego bemerkt, das er mal wieder nichts für seine Doktorarbeit gemacht hat. Radia hat keinen Stress hier, sie nimmt sich von ihrem Studium in Frankreich eine Auszeit. Sie ist genauso alt wie Diego, 27 Jahre und studiert jetzt in Madrid Schauspiel. Diego gießt seine fasst verkümmerte Marihuanapflanze auf dem Balkon. Ich äußere meine Bedenken gegenüber des Standortes der Pflanze aber Diego lacht nur. Der Tisch wird vorbereitet: Eis, Cola und Fernet. Naja gut ich sag dann auch nicht nein…
Unsere Wohnung: Aussicht vom Balkon, Wohnzimmer,
Küche und mein Minizimmer
Diego, ich, Freund von Diego (Mahmoud) und Radia
La Prisa Mata! Diego sein Leitspruch, der unser WG-Leben bestimmt. Grundsätzlich habe ich mich den spanischen Rhythmus schon angewöhnt. Früher als 9.00Uhr morgens klingelt selten der Wecker. Dann gibt’s nen Kaffee (oder Mate Tee) und los geht´s zur Uni oder Hausaufgaben für den Sprachkurs machen. Die Siesta lasse ich meist aus (es kommt mir doch immer komisch vor mich mitten am Tag schlafen zu legen) Am Nachmittag geht es dann zum Sprachkurs. Und danach wird entweder mit meinen Mitbewohnern gegessen (Diego kocht sehr gerne und irgendwie fällt doch häufig etwas leckeres ab- meine Ernährung sähe sonst auch immer ziemlich langweilig aus) oder wir holen uns was vom Chinesen aber mein absolutes Hightlight ist ein argentinisches Restaurant (3 Gänge: 11 Euro!) . Weiter passt sich meine Abendgestaltung auch häufig meinem Erasmusdasein an. Im Bett liegt man nie vor 1. 00Uhr- und das auch Niemand.
Diego und Maria (Diegos Freundin beim Kochen,
gemeinsames Falafelessen bei uns
Mein Dasein als Erasmusstudent lässt sich kurz beschreiben: Erasmusstudent zu sein macht spaß! (da können mir wahrscheinlich jetzt alle ehemaligen Erasmusstudenten zustimmen). Neben üblichen Tapas touren, Feiern in irgendwelchen WGs (wo man meist den Gastgeber nicht kennt) und ein breites Feierangebot speziell für Erasmusstudenten (das heißt garantiert preiswert und einer bekannten Musikauswahl) weiß man gar nicht(wenn man es 100% durchzieht) wie man nebenbei noch studieren soll. „I swear I came to Madrid to study“- der Fotoalbentitel einer Freundin und ich muss sagen: es passt!
Paul Kalkbrenner in Madrid...und auch zu Elektromusik wird gesprungen
Wie geht es weiter : eigentlich so wie jetzt…
Die nächsten beiden Wochen bekomme ich Besuch aus Deutschland(Feli; Anna und Mathis :-) und dann wird sich nochmal genauer die Stadt angeschaut (klugerweise habe ich die Sehenswürdigkeiten mir für solche Anlässe aufgehoben)Vor Weihnachten besuche ich Mathis noch in Barcelona, und meine Lieben in Berlin (bin ab dem 20.ten in Berlin bei Lulu und Dani zu erreichen!) ja und dann verbringe ich Weihnachten im schönen Eichsfeld bevor es wieder zurück nach Madrid geht...
BESOS!